GRUSSWORT zum Internationalen Tag der Milch
Am 1. Juni 2011 wird
wie alljährlich in über 30 Ländern dieser Welt der Internationale Tag der Milch
gefeiert. Es ist zur Tradition geworden, dass an diesem Tag auch in Deutschland
viele milchwirtschaftliche Organisationen mit Einsatz und Kreativität rund um das
Thema Milch informieren. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung von Milch und
Milcherzeugnissen für eine bedarfsgerechte Ernährung. Ich begrüße jede
Initiative, die zum Ziel hat, das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung zu
schärfen. Denn leider wird der Alltag zu vieler Menschen auch in unserem Land
von Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel geprägt.
Milch und Milcherzeugnisse leisten einen wertvollen Beitrag zur Versorgung mit
Calcium, Vitamin B2, Proteinen und Mineralstoffen. So kann auf einfache Weise
schon beim Frühstück oder bei kleinen Zwischenmahlzeiten eine gute Grundlage
für eine leistungsgerechte Ernährung geschaffen werden. Eine Kombination mit
Obst, Cerealien oder Gemüse bietet sich an. Besonderes Augenmerk muss dabei
unseren Kindern und Jugendlichen gelten. Kinder frühstücken nicht nur immer
seltener zuhause, sondern sie erhalten auch seltener eine Pausenverpflegung für
die Schule. Daher wird eine gesunde Schulverpflegung immer bedeutsamer. Milch
und Milchprodukte sind dabei ein wichtiger Baustein.
Die Europäische Union fördert über das europäische Schulmilchprogramm schon
seit vielen Jahren den Konsum von Milch und Milcherzeugnissen in Kindergärten,
Grundschulen und weiterführenden Schulen. Auch das Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz macht sich dafür stark, den
täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten bei Kindern und Jugendlichen zu
steigern und damit lebenslange gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern. So
haben wir beispielsweise in den vergangenen zwei Jahren an 500 Schulen in
Nordrhein-Westfalen das Modellvorhaben „Schulmilch im Fokus“ durchgeführt. Auf
der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse wollen wir neue Impulse für den
Schulmilchverbrauch setzen.
Das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil entsteht vor allem aber in der
Familie durch praktisches Vorleben. Deshalb sind die Familien unsere
wichtigsten Bündnispartner. Dabei dürfte die so vielfältige Produktpalette an
Milch und Milcherzeugnissen für jeden Geschmack etwas bieten. Wohlbefinden,
Convenience, aber auch Genuss aus den Regionen der Milcherzeugnisse sprechen
die unterschiedlichen Lebensstile und modernen Lebenssituationen an.
Und nicht zu vergessen: Die Milcherzeugung ist mit rund 95.000 zumeist
bäuerlichen Familienbetrieben der wichtigste Produktionszweig der deutschen
Landwirtschaft. Zugleich ist die deutsche Molkereiwirtschaft mit etwa 200
Unternehmen, rund 37.000 Beschäftigten und 19 Milliarden Euro Umsatz die größte
Branche innerhalb der deutschen Ernährungsindustrie. Damit ist die
Milchwirtschaft in vielen Regionen von großer Bedeutung für den ländlichen
Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Sie trägt vor allem an schwierigen
Produktionsstandorten wie etwa in den Mittelgebirgen oder im Alpenraum
maßgeblich zum Erhalt gewachsener Kulturlandschaften bei.
Milch und Milchprodukte gehören zum gesunden Leben dazu. Sie sind eine starke
Stütze des Wirtschaftsstandortes. Und sie prägen Kulturräume – Tag für Tag,
Jahr für Jahr. Das soll auch in Zukunft so bleiben!
Ilse Aigner
Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz